Eine Saisonabschlussfeier, um EUCH zu danken!
Darf ein Präsident, der 14 Saisons auf dem Buckel hat, die gleichen Gefühle empfinden wie seine Fans? Wenn ja, dann möchte ich Euch sagen, dass die Enttäuschung, die Ihr alle verspürtet, auch die meine war, als das Derby vergangenen Donnerstag zu Ende war. Und ich weiss, dass es auch die der gesamten Belegschaft war.
Nachdem wir das Ziel, beim Spengler Cup «gut abzuschneiden» (das nicht, wie ab und zu dummerweise behauptet wird, ein «Freundschafts- oder Kneipenturnier» ist, sondern ein echtes internationales Renommee geniesst und mit magischer Begeisterung hart erkämpft wurde), übertroffen und die «Mindestanforderung», drei Spiele vor dem Ende der regulären Saison den Verbleib in der NLA, erreicht hatten, hatten wir uns alle darauf eingestellt, dass das diesjährige Team, das beste seit langem, uns wieder das Erreichen der Pre-Playoffs ermöglichen würde.
Mit dem verpassten zehnten Platz wurde das letzte der drei Saisonziele nicht erreicht, obwohl wir die gleiche Punktezahl wie im Vorjahr hatten. Die Gründe dafür müssen in den kommenden Wochen mit intellektueller Ehrlichkeit analysiert werden, was zu Änderungen in der Herangehensweise führen wird, die wir ohne Scheuklappen mit dem Personal, das unseres war und bleibt, besprechen werden.
Einfach zu sagen, dass die gesamte Saison ein Misserfolg war, ist weit hergeholt. Vielleicht muss man sich daran erinnern, dass der HCAP, als er das tiefste Budget von allen 12 LNA-Teams hatte, regelmässig den 11. oder 12. Platz in der Regular Season belegte und sich dreimal im Play-off gegen den LNB-Meister retten musste und konnte. Die Rettung wurde jeweils wie eine Weltmeisterschaft gefeiert! Aber in Wirklichkeit war es eine B-Mannschaft, welche nur deshalb in der NLA spielte, weil sie sich jedes Mal auf wundersame Weise rettete.
Heute hat Ambrì immer noch das 12. tiefste Budget von 14 Mannschaften und wurde letztes Jahr 10. und dieses Jahr 12. ohne sich zu verstellen. Das ist kein Trost, um es klar zu sagen: Ich für meinen Teil habe mit dem Kader, aus dem die Mannschaft dieses Jahr zusammengestellt worden war, mehr erwartet (der Sportchef arbeitet auch in diesem Bereich in enger Abstimmung mit dem Trainer). Aber es ist eine Wahrheit, die man sich vor Augen führen sollte: Wir haben das Recht, von Ambrì etwas mehr zu erwarten als den Platz in der Budget-Rangliste, wie es Rapperswil tat, aber wir dürfen nicht deprimiert sein, wenn es nicht zutrifft, oder gar diejenigen beleidigen, die mit vollstem Herzen versucht haben, das Beste aus dem zu machen, was ihnen zur Verfügung stand. Was sollen dann die Fans von viel reicheren und besser ausgestatteten Mannschaften sagen, die nur wenige Punkte mehr als wir geholt haben?
Ich sage es noch einmal: Es muss eine Analyse vorgenommen und zumindest der Versuch einer Korrektur unternommen werden, denn die mittel- bis langfristige Bindung des Anhangs hängt davon ab. Wir werden Euch bald informieren.
Für heute muss ich denjenigen antworten, die sich gefragt haben, ob unsere traditionelle Saisonabschlussfeier Sinn macht. Wir haben bereits den Spengler Cup gefeiert, die Rettung scheint für viele eine ausgemachte Sache zu sein (aber sie ist es nicht), was gibt es da noch zu feiern?
Die Antwort ist einfach, liebe Tifosi: Das Saisonabschlusstreffen, das wir am Samstag, den 11. März, durchführen, ist EUCH gewidmet. Der Club und die Mannschaft möchten Euch für das danken, was IHR getan habt, indem Ihr die Gottardo Arena mit einem fantastischen Saisondurchschnitt von 95 Prozent belegt und die Mannschaft zu jeder Zeit (auch auswärts) unterstützt habt, trotz der nicht immer glücklichen Momente, die Euch das Team geboten hat.
Das ist der Wert, den wir einer Tradition einräumen wollen, welche nur wegen einer momentanen Enttäuschung aufzugeben dumm wäre. Ambrì bleibt seinen Wurzeln treu, es weiss genau, dass sein Verbleib in der NLA von niemandem garantiert wird, aber es ist ein Wunder, das Jahr für Jahr mit dem Dolch zwischen den Zähnen bestätigt werden muss. Alles, was dazu kommt (Pre-Playoffs, Playoffs, Spengler Cup, einmal sogar Champions League), muss mit aussergewöhnlichem Einsatz gewonnen werden. Wir können und müssen uns freuen, wenn es kommt, aber es hat keinen Sinn, deprimiert zu sein oder zu kritisieren, wenn es nicht kommt.
Lasst es uns also am Samstag gemeinsam aussprechen, und lasst es uns all jenen sagen, die in dieser Saison auf dem Eis und hinter den Kulissen viel gearbeitet haben, die unseren Trophäenschrank sicher nicht verunstaltet haben. Vielen Dank an alle, Forza Ambrì!
Filippo Lombardi, HCAP-Präsident
