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Freunde und Sportler, in der Curva der Biancoblù und an die Gioventù Biancoblù, auf den Steh- und der Sitzplätzen, an die Vertreter der Politik und des Sports. Liebe Gäste aus der Schweiz und Italien, liebe Sponsoren und Journalisten: Willkommen in unserem Neuen Gemeinsamen Haus, willkommen in dem, was sich nun stolz «Gottardo Arena» nennt!
Und ein herzliches Dankeschön an alle, die heute Nachmittag unserer alten Valascia ein letztes Mal emotional Lebewohl gesagt haben - ob jung oder alt.
[Gewandt an die Gäste der Eröffnungspartie aus Fribourg] Liebe Freunde und Bekannte, herzlich willkommen in unserem neuen Haus, das wir ab sofort «Gottardo Arena» nennen, und das Sie mit Freude zu diesem ersten Spiel empfängt, im Zeichen der Freundschaft zwischen unseren beiden Vereinen, die durch «la Montanara» und «la Liauba» vereint sind!
[Gewandt an die Fans aus dem deutschsprachigen Raum] Liebe Deutschschweizer und Freunde aus Deutschland, aus Uri, aus der Zentralschweiz, aus der ganzen Schweiz, oder sogar aus Berlin, willkommen in unserem neuen Haus, vorübergehend mit Stolz «Gotthard Arena» genannt.
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Am 11. September 2001, also vor genau 20 Jahren, zerstörte einer der abscheulichsten Anschläge der Geschichte die Zwillingstürme in New York und forderte Tausende von Opfern. Im Laufe der Jahre folgte eine unendliche Reihe von Toten in einem Krieg ohne Ehre und ohne Ende, der nie einen Sieger kennen wird, weil alle nur verlieren, weil die gesamte Menschheit verliert.
Heute Abend gedenken wir der Opfer des 11. September und all derer, die in den zwanzig Jahren danach ums Leben gekommen sind. Denn wir wissen, dass dort, wo Hass trennt und tötet, Sport eint und Neues entstehen lässt!
Wir haben keinen Einfluss auf den Kalender der Eishockeyliga, und wir haben dieses Datum nicht gewählt. Aber den vielen Freunden, die uns geraten haben, es um jeden Preis zu vermeiden, möchte ich heute antworten, dass dieses zeitliche Zusammentreffen vielmehr ein sehr starkes Signal ist.
An gleichen Tag, als vor zwanzig Jahren jene, die zerstören wollten, gewonnen haben, gewinnen heute diejenigen, die aufbauen wollen. Und es ist nicht nur ein Präsident oder ein Sportverein, der gewinnt: Ein Tal gewinnt, eine Region gewinnt, ein ganzes Volk, das an seine Werte, seine Identität und seine Einheit glaubt, gewinnt.
Die Gewinner von heute sind all jene, die sich diese neue Arena gewünscht haben, die von einem unserer Fans, Mario Botta, entworfen worden ist, der als Junge mit denselben Emotionen wie wir in die Valascia gekommen ist.
Die Gewinner sind all jene, die jahrelang gegen alle Widerstände dafür gekämpft haben, die Subventionen und Darlehen gewährt haben, die persönlich in die Tasche gegriffen haben, die wie verrückt gearbeitet haben - vor allem in den letzten Wochen –, um heute Abend bereit zu sein.
An alle, an die Projektleiter Raul Reali und Paolo Rossetti, an den Präsidenten der Valascia Immobiliare Massimo Frigerio und seinen Vorgänger Carlo Croci, an meinen Freund Cornelio, der nie erwähnt werden möchte, dem ich aber heute Abend öffentlich danken muss, an unsere Direktoren und Mitarbeiter, aber vor allem an die Unternehmen, Handwerker und Arbeiter, die dieses Wunderwerk in nur 22 Monaten Arbeit vollbracht haben, ein riesiges Dankeschön - so gross wie unser neues Haus!
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«Es war unmöglich, also haben wir es geschafft» ist das Motto, das wir für diese fast übermenschliche Herausforderung gewählt haben. Halten wir uns an dieses Motto, denn es repräsentiert den authentischen Geist von Ambrì.
Und mit diesem Motto begleiten wir unsere Jungs, die sich auf dem Eis vielen Herausforderungen stellen werden, die fast unmöglich sind, um doch viele davon gewinnen zu können: Wie jene von gestern Abend [2:1-Auswärtssieg in Zürich], zu unserer Freude und zum Stolz dieses Tals und dieser Menschen.
Auch Euch, den Abonnenten, die die letzte traurige Saison ertragen habt, ohne jemals die Unterstützung des Vereins zu versagen und ohne jemals um Rückerstattung zu bitten, und die in diesem Jahr bereits die historische Grenze von 4500 Karten überschritten habt, ein herzliches Dankeschön, verbunden mit dem Wunsch, dass Ihr nicht nur eine, sondern viele, viele Saisons der Leidenschaft und der Emotionen hier geniessen werdet. Auch wenn in den ersten Wochen noch nicht alles fertigerstellt ist, und wir Euch um Geduld bitten müssen. Aber das ist nun mal der Geist von Ambrì: widerstehen und leiden, glauben und kämpfen mit Geduld und Beharrlichkeit, den Gipfel erreichen mit dem langsamen, aber sicheren Schritt des Bergmanns, der immer das Ziel erreicht.
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Freunde der Biancoblù: Dies ist nicht die offizielle Eröffnungsfeier. Einfach deshalb, weil wir bis zur letzten Minute nicht wussten, ob wir überhaupt spielen können. Wir hatten weder Ressourcen noch Energie, eine Feier vorzubereiten. Es ist der Abend des ersten Spiels in unserer neuen Heimat. Und schon allein deshalb ist es an diesem Abend einer der schönsten Siege in unserer Geschichte.
Das eigentliche Fest, das grosse Fest der Familie der Biancoblù, findet am Sonntag, dem 12. Dezember, statt. Und ich bitte Euch alle, dabei zu sein - so wie heute.
Heute Abend müssen wir uns leider beeilen, wie sich diese Baustelle in den letzten Monaten zu dieser unübertrefflichen Arena entwickelt hat. Ich würde gerne stundenlang über dieses fantastische Ambrì, über diese neue Arena, über diese wunderbaren Menschen in den Farben der Biancoblù berichten. Aber die Zeit ist eine Tyrannin und ich muss zum Schluss kommen.
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Gestattet mir daher, eine letzte Minute denen zu widmen, die uns vorausgegangen sind. Ich habe schon einmal gesagt, dass derjenige, der die schwere Bürde von Ambrì-Piotta auf den Schultern trägt, wissen muss, dass sie viele vor ihm getragen haben und andere sie nach ihm tragen werden. Wir alle stehen im Dienst einer Sache, die über uns als Individuen hinausgeht, wir sind Teil einer Geschichte, die niemals enden wird.
Wir möchten heute Abend besonders an all jene denken, die uns den Weg geebnet haben. An die Gründer unseres geliebten HCAP, an die Erbauer der mythischen Valascia, an die Präsidenten, die mir vorausgegangen sind - und ich erinnere mich besonders an Emilio Juri, der diesem kleinen Bergverein so viel Stolz verliehen hat –, an die Hunderte von Spielern, die für unsere Farben gespielt haben - unter ihnen einer, der in unseren Herzen bleibt, unser Torschützenkönig Peter Jaks –, an die Tausende von Fans, die für diese Mannschaft gejubelt haben und die uns heute von dort oben zusehen.
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Aber ein besonderer Gedanke gilt heute Abend meinem Freund Angelo Gianini, dem Präsidenten der Valascia Immobiliare, der uns viel zu früh verlassen hat und der sich sehr gewünscht hätte, heute Abend hier bei uns zu sein, um einen Sieg zu feiern, der auch ihm sehr am Herzen lag.
Seine Tochter Francesca hat den heutigen Abend organisiert und schlägt vor, dass wir in Erinnerung an sie alle eine besondere Montanara erklingen lassen. Die Gruppe «Blue Guitars» aus Bellinzona singt es für uns, und wir stehen alle auf, um ihr zuzuhören, in Erinnerung an unsere Freunde und Helden.
Vielen Dank, liebe Freunde der Biancoblù!
Filippo Lombardi
Präsident des HCAP