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Junioren Settore Giovanile
Gottardo Arena
HCAP WOMEN Settore Giovanile

News

27.07.2025
News
Die Rede von Präsident Lombardi zur Teampräsentation

Sportfreunde, Fans und Unterstützer auf den Rängen und in der Kurve,

liebe blauweisse Fans aus dem Kanton Uri und aus der ganzen Schweiz,

chers amis et supporters romands d’Ambrì Piotta,

liebe Spielerinnen und Spieler, liebe Nachwuchs-Athleten des HCAP,

dear players of our first team and our beloved women’s team,

biancoblù-Familie aus allen Kantonen und von jenseits der Grenze,

zu Beginn dieser 88. Saison unserer Geschichte – einer Geschichte voller Stolz und Leidenschaft, voller Freude und Schmerz, voller Emotionen und Traurigkeit, aber vor allem geprägt von Resilienz und dem unermüdlichen Kampf für eine Idee, die niemals sterben wird, für sportliche, soziale und gemeinschaftliche Werte, die für immer unsere Identität prägen werden – lassen Sie mich all jenen danken und sie ehren, die uns bis hierher gebracht haben und uns ermöglichen, heute gemeinsam dieses schöne Fest zu feiern, das zu einer einzigartigen Tradition geworden ist.

Ein grosser Dank geht an die Gründer unseres Clubs, an alle Spieler, die im Laufe der Geschichte unser Trikot mit Stolz getragen haben, an alle Fans, Aktionäre, Mitarbeitenden und Führungskräfte, die in schwierigen Zeiten das Überleben unseres Vereins gesichert und uns immer wieder haben weitermachen lassen.

Ein Dank an unsere professionellen Mitarbeitenden und die vielen freiwilligen Helferinnen und Helfer in der Küche, die uns auch in diesem Jahr wieder mit Freude feiern lassen und gleichzeitig wichtige Mittel für unseren Nachwuchsbereich sammeln.

Ein Dank an unser grossartiges Publikum, das mit uns von der legendären Valascia in unser neues Zuhause gezogen ist – die Gottardo Arena, die heute in ihre fünfte Saison startet.

Ein Dank an unsere treuen Abonnenten, die auch mit Verständnis auf Kommunikationsfehler des Clubs reagieren und uns schon jetzt – am Tag der Teampräsentation – geholfen haben, die Marke von 5’000 verkauften Saisonkarten zu übertreffen.

Ein riesiges Dankeschön an euch alle, wunderbare biancoblù-Fans und Freunde! Dieses Fest gehört euch – ihr habt es euch verdient!

Unser berechtigter Stolz über das Erreichte darf uns aber nicht vergessen lassen, dass wir als Gesellschaft, als Clubführung und als Publikum auch einigen Risiken ausgesetzt sind.

Das erste Risiko ist die Gefahr, unsere Freude in übertriebene sportliche Erwartungen zu verwandeln. Gegen diese kämpfen Paolo Duca und Luca Cereda regelmässig mit dem bekannten Satz: „Vergessen wir nicht, wer wir sind und woher wir kommen.“ Ja, wir haben ein stärkeres Team und wichtige physische, technische und taktische Fortschritte gemacht im Vergleich zu vor fünfzehn Jahren. Aber auch die anderen Teams haben sich weiterentwickelt – in einer Schweizer Liga, die immer wettbewerbsfähiger wird. Gehen wir also mit Mut in die neue Saison, im Wissen, dass wir mit den verfügbaren Mitteln unser Bestes getan haben – mit dem weiterhin grossen Ziel, über die Play-ins die heiss ersehnten Playoffs zu erreichen.

Das zweite, tückische Risiko ist das der Selbstverständlichkeit. Die Arena steht, die Mannschaft scheint nicht mehr jedes Jahr mit einem drohenden Abstieg konfrontiert. Aber Vorsicht: Das alles darf niemals als selbstverständlich angesehen werden. Wenn ich Kommentare lese oder höre, habe ich das Gefühl, dass viele dieses erreichte Niveau als das absolute Minimum betrachten. Und auf dieser Basis erscheinen plötzlich alle möglichen Unzufriedenheiten wieder legitim – wegen Preisen, wegen der Qualität oder Schnelligkeit des Gastro-Services, wegen – zugegeben – gewisser Kommunikationsfehler des Clubs usw.

Liebe biancoblù-Fans: Wir wissen, dass wir nicht perfekt sind. Wir entschuldigen uns für unsere Fehler und werden versuchen, besser zu werden. Aber vergesst nie: Die Resilienz dieses kleinen Talclubs bleibt ein Wunder, Jahr für Jahr. Ja, wir haben ein schönes neues Zuhause, ja, wir haben unser Publikum und die Einnahmen gesteigert, ja, wir mussten seit Jahren keine Not-Spendenaktionen mehr starten, um den Konkurs abzuwenden (sagt das ruhig auch denen, die uns heute noch dafür belächeln)!

Aber Achtung: All das ist nur möglich dank einer äusserst strikten Finanzverwaltung. Was das konkret bedeutet, werden wir ausführlich an der nächsten Generalversammlung der Aktionäre am 5. Oktober hier in Ambrì erläutern – einem Sonntag, an dem wir am Morgen ein Ligaspiel unseres Frauenteams und am Nachmittag das traditionelle Familienspiel erleben werden.

Das dritte Risiko schliesslich ist das der Überheblichkeit. Unser berechtigter Stolz darf nie in Arroganz umschlagen. Das gilt für die Mannschaft – besonders wenn sie auf vermeintlich schwächere Gegner trifft und dann auf dem Eis eines Besseren belehrt wird. Das gilt für das Publikum, das ein freundliches, leidenschaftliches biancoblù-Volk bleiben soll – bekannt für sportliche Werte, Präsenz und ein Lächeln auf allen Eisbahnen der Schweiz. Und es gilt ganz besonders für uns in der Führung, die vielleicht manchmal aus Gewohnheit, Müdigkeit oder nachlassender Sensibilität Aspekte wie Motivation, Verständnis und Einbindung vernachlässigen.

Unsere Antwort darauf muss Ehrlichkeit und Demut sein. Die Clubleitung hat sich dieser Verantwortung bewusst gestellt. Wir wissen um die grosse Verantwortung gegenüber der Geschichte des Clubs – und gegenüber euch, unserer fantastischen Gemeinschaft von Abonnenten, Fans und Freunden!

Eine neue Unternehmensstrategie, eine neue Dynamik sowie Vorschläge zur Erweiterung des Aktionariats und des Verwaltungsrats werden an der Generalversammlung des HCAP am 5. Oktober hier in dieser Arena vorgestellt.

Ich will noch nichts vorwegnehmen – einige Dinge werdet ihr ab dem 9. September selbst bei den Spielen sehen –, aber wir planen Verbesserungen an Infrastruktur, Logistik, Gastronomie, Merchandising und digitaler Kommunikation.

Ein letztes Wort, weil viele von euch darauf warten: Aus Kanada ist vor zwei Tagen eine wunderbare Nachricht eingetroffen. Die strafrechtliche Entlastung eines jungen Mannes, der mit einer sehr harten persönlichen und juristischen Prüfung konfrontiert war. Das ist kein sportliches, sondern ein zutiefst menschliches Statement. Ich persönlich bin überglücklich, und ich glaube, wir alle sind es auf menschlicher Ebene, über diese Nachricht. Sie bedeutet noch kein sportliches Comeback, aber sie zeigt, dass der Club in einer ersten – stillen – Wette recht behalten hat: einem jungen Mann zu vertrauen und ihm zwei Chancen zu geben, weil wir glaubten, dass er sie verdient. Ein grosser Dank für alles, was er uns gegeben hat, und die besten Wünsche für seine Zukunft – an Alex Formenton.

Und an euch alle, an uns alle – einmal mehr: Ein kolossales, kraftvolles: FORZA AMBRÌ!

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